Veranstaltungsrückblick: Programmtagung „Deshalb wohin? Klimaschutz als zivilgesellschaftliche Aufgabe“
Am 27. März 2025 lud das Klimateam des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE) zur Programmtagung „Deshalb wohin? Klimaschutz als zivilgesellschaftliche Aufgabe“ ins Refugio Berlin ein. Die Veranstaltung bot engagierten Akteur*innen aus verschiedensten Bereichen der Zivilgesellschaft eine Plattform für Austausch, Inspiration und Vernetzung – mit einem klaren Ziel: den Dialog über die Zukunft des zivilgesellschaftlichen Klimaschutzes zu stärken.
Zwischen Krisenbewusstsein und Chancen: Die Keynote
Den inhaltlichen Auftakt machte Prof. Dr. Heike Walk von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde mit einer eindrucksvollen Keynote. Sie zeichnete ein differenziertes Bild der aktuellen Herausforderungen für bürgerschaftliches Engagement im Klimaschutz. Insbesondere die zunehmende Polarisierung innerhalb der Gesellschaft erschwere konstruktive Debatten. Widerstände, ideologische Grabenkämpfe und die ambivalente Wirkung medialer Aufmerksamkeit – insbesondere im Zusammenhang mit zivilem Ungehorsam – wurden als zentrale Hindernisse benannt.
Auch der Rückgang des öffentlichen Interesses am Klimaschutz infolge anderer gesellschaftlicher Krisen stand im Fokus. Zwar nimmt die Bedeutung des Themas bei vielen – auch jungen Menschen – ab, doch das Engagement entfaltet oft erst über längere Zeit hinweg seine volle Wirkung. Eine der zentralen Thesen lautete daher: Klimaschutz braucht einen langen Atem, gute Kommunikationsstrategien und starke Allianzen.
Besonders hervorgehoben wurde dabei die Rolle von Bildungsinstitutionen und Vereinen, die Klimaschutz lokal umsetzen und damit wichtige Impulse für die gesellschaftliche Verankerung des Themas setzen. Der ZiviZ-Survey 2023 belegt zudem, dass Organisationen, welche aktiv im Klimaschutz sind, eine höhere Kooperationsbereitschaft zu anderen gesellschaftlichen Akteuren aufweisen – ein wichtiges Signal für die Zukunft gemeinschaftlicher Klimaschutzarbeit.
Vernetzung als Schlüssel: Workshop und MatchFactory
Wie essenziell Zusammenarbeit für erfolgreichen Klimaschutz ist, zeigte sich auch im Workshop „Vernetzt geht’s besser als allein! – Klimaschutz als gemeinsame Motivation“. Hier stand der Austausch über die Bedeutung von Netzwerken im Mittelpunkt: Was leisten sie? Warum sind sie so wichtig? Und wie können bestehende Strukturen weiterentwickelt und gestärkt werden?
Die Teilnehmenden diskutierten praxisnah, wie Klimaschutzprojekte durch Kooperation nachhaltiger und wirkungsvoller gestaltet werden können. Deutlich wurde, dass funktionierende Netzwerke nicht nur Ressourcen bündeln, sondern auch neue Zielgruppen erreichen, zum Mitmachen motivieren und kollektives Lernen ermöglichen.
Am Nachmittag lud die MatchFactory zur gezielten Vernetzung ein. In thematisch fokussierten Gesprächsrunden – etwa zu politischen Allianzen im Klimaschutz – wurden Erfahrungen geteilt, Kontakte geknüpft und neue Ideen entwickelt. Das persönliche Kennenlernen und der direkte Austausch standen hier im Vordergrund und machten das Format zu einem Highlight des Tages.
Fazit: Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe weiterdenken
Die Programmtagung machte deutlich, dass zivilgesellschaftliches Engagement für den Klimaschutz weiterhin unverzichtbar ist – und dass gerade in herausfordernden Zeiten Kooperation, Vernetzung und politische Mitgestaltung wichtiger denn je sind. Die Veranstaltung setzte starke Impulse dafür, den Weg zu einem langfristigen, strukturell verankerten Klimaschutz gemeinsam weiterzugehen.
Die zahlreichen Perspektiven, die engagierten Diskussionen und das sichtbare Potenzial zur Zusammenarbeit zeigten eindrucksvoll: Klimaschutz funktioniert nicht im Alleingang. Nur im Miteinander können innovative Lösungen entstehen, gesellschaftlicher Wandel angestoßen und politische Rahmenbedingungen mitgestaltet werden.