Die Weiterentwicklung unserer Bildungsangebote – ein Beteiligungsprozess
Vor fast genau 2 Jahren haben wir bei der Allianz für Beteiligung damit begonnen, unseren Bildungsbereich zu strukturieren und weiterzuentwickeln. Und dann kam Corona und stellte zunächst einmal einiges auf den Kopf. So begann die erste Weiterentwicklung des Bildungsbereichs damit, unseren zivilgesellschaftlichen Initiativen Unterstützungsangebote für Beteiligung im digitalen Raum anzubieten. Dazu mussten zunächst auch wir in der Geschäftsstelle den digitalen Raum für unsere (Zusammen-) Arbeit erschließen. Videokonferenzen und kollaborative digitale Tools gehörten auf jeden Fall bis zu diesem Zeitpunkt nicht zu unserem Arbeitsalltag. Wir hatten uns aber schnell eingearbeitet und teilten unsere Erfahrungen via BLOG Beiträgen mit dem Netzwerk. Ganz im Sinne unserer Vorstellung vom Miteinander und Voneinander Lernen. Denn jede digitale Veranstaltung, die wir durchführten oder an der wir teilnahmen, verhalf auch uns zu einem Stück mehr an Wissen und bald auch an Können im digitalen Raum.
Hier finden Sie einige BLOG Beiträge mit Unterstützungsangeboten im digitalen Raum:
- Digitale Tools für Beteiligungsformate.
- Online Lernen: „Wie „online gehen“ funktionieren kann“.
- Wie hybride Veranstaltungen durchführen?
Entwicklung unseres Bildungskonzepts
Nach der etwas unruhigen Start-Phase kam die Zeit der Bestandsaufnahme. Was hat die Allianz für Beteiligung bereits an Bildungsangeboten, was versteht sie unter Bildung und Lernen, wer ist die Zielgruppe und, und, und. Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, hielten wir zwei jeweils 3-stündige digitale Workshops mit Vorstand, Geschäftsführung und mir als Referentin für Bildung ab. Ziel: die Entwicklung und Erstellung eines Bildungskonzepts als Basis für unsere Bildungsangebote. Die Ergebnisse der Workshops wurden im Anschluss strukturiert in einem Dokument zusammengefasst und in engem Austausch zwischen den Workshopteilnehmer*innen zum heutigen Bildungskonzept geformt. Bevor es veröffentlicht wurde, bekamen alle Vereinsmitglieder der AfB die Gelegenheit Stellung zu beziehen und Hinweise zu geben. Kern des Konzepts ist es, sichtbar zu machen, welche Bildungsangebote wir welcher Zielgruppe machen:
WAS
- Informationsangebote
- Beratungsangebote
- Qualifizierungsangebote
- Netzwerktreffen und Veranstaltungen
- Förderprogramme
WEM
- Einzelpersonen und Initiativen mit und ohne eingetragener Rechtsform aus der Zivilgesellschaft
Hier geht es zum Bildungskonzept.
Bildungsbedarfsanalyse
Nachdem diese Struktur geschaffen war, folgte der nächste Schritt: Die Bedarfsanalyse. Konkret hieß das, zu fragen, welche Bildungsbedarfe die Zivilgesellschaft hat, damit sie eine starke Partnerin für Politik und Verwaltung bei der Gestaltung unsere gemeinsamen Lebenswelt ist.
Diese Bedarfsanalyse erfolgte auf zwei Wegen. Erstens wurde unser Netzwerk dazu aufgerufen, uns ihre Bedarfe mitzuteilen. Entweder durch direkte Kontaktaufnahme mit mir oder indem Bedarfe in eine digitale Pinnwand eingetragen werden konnten. Zweitens führte ich mit allen meinen Kolleg*innen und dem Vorstands-Team Interviews durch und fragte sie nach ihren Einschätzungen zu Bildungsbedarfen unserer Zielgruppen aus der Zivilgesellschaft. Ihre langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Initiativen in ganz Baden-Württemberg machte sie für mich zu Expert*innen in diesem Bereich. Aus den Ergebnissen leiteten wir dann Grobkonzepte für Bildungsangebote in den fünf Bildungsbereichen des Bildungskonzepts ab.
Fokusgruppe
Den eigenen Horizont zu weiten und offen zu sein für andere Sichtweisen. Das ist eine Voraussetzung, die Teilnehmende in eine Bildungsveranstaltung mitbringen sollten. Das erwarten wir aber auch von uns als Allianz für Beteiligung. Aus diesem Grund luden wir ausgewählte Vertreter*innen bestimmter Interessengruppe zu einer Fokusgruppe ein um mit ihnen unsere Ideen für Bildungsangebote zu reflektieren. Diese Vertreter*innen kamen aus den Bereichen Fördergeber*in, Verein, Bildungsanbieter*innen, Zivilgesellschaft, Berater*innen und Geschäftsstelle der AfB. Und wir hatte sogar Glück und erwischten eine gemäßigte Corona-Phase, die uns ein Treffen in Präsenz im Hospitalhof in Stuttgart ermöglichte. In Kleingruppen eingeteilt diskutierten die Teilnehmer*innen über die von uns vorgeschlagenen Bildungsangebote an Hand von Leitfragen und dokumentierten ihre Ergebnisse auf Stellwänden. Wir fragten u.a. ganz gezielt: „Sehen Sie einen Bedarf für Bildungsangebot XY?“ „Welche weiteren Bedarfe erkennen Sie?“. Die Rückmeldungen waren zahlreich und haben uns geholfen, die Bildungsangebote zu konkretisieren und zu priorisieren.
Unser neuer Bildungsbereich
Nach der Fokusgruppe wählten wir die Bildungsangebote aus, deren Bedarf wir auf Grund der Bedarfsanalyse und der Rückmeldung aus der Fokusgruppe als hoch eingeschätzten und konkretisierten diese. Alle anderen Angebote wurden nicht verworfen, sondern liegen in der Schublade und können je nach Bedarf in das Bildungsangebot aufgenommen werden. Alle Angebote finden Sie hier.
Wie kommen diese Bildungsangebote nun aber zur Zielgruppe, zur Zivilgesellschaft? Dafür haben wir uns das Konzept des Bildungskoffers ausgedacht. Dieses knüpft an unser Verständnis von Beteiligung an. Denn genauso wie wir unsere Bildungsangebote in einem internen und externen Beteiligungsprozess entwickelt haben, wird auch die Umsetzung dieser Angebote Hand in Hand mit der Zivilgesellschaft angegangen. In diesem kurzen Video erkläre ich die Vorgehensweise.
Jetzt freue ich mich auf Sie und unser Miteinander. Melden Sie sich bei mir.