Rückblick: Netzwerktreffen 2022

29. September 2022

Am 24. September 2022 war es endlich soweit: Das Netzwerktreffen der Allianz für Beteiligung hat im Stuttgarter Schlossgarten am Eckensee stattgefunden. Dabei waren uns Zeit für gute Gespräche und einen persönlichen Austausch besonders wichtig. Wir haben im Schlossgarten einen Zelt-Marktplatz aufgebaut, mit Angeboten zu den Themen „Allianz-Netzwerkarbeit“, „Klima“, „Quartier“, „Nachbarschaft“ und „Kleinprojekte“. Mit dem #0711Wohnzimmer war zudem ein Studierendenprojekt mit dabei. Auf der Bühne standen die Themen „Klima“ sowie „Quartier“ im Mittelpunkt.

 

Zelt 1: 10 Jahre Allianz für Beteiligung/Bildung

Im Zelt der Geschäftsstelle hatten Teilnehmer*innen die Gelegenheit, 10 Jahre Allianz für Beteiligung anhand eines Zeitstrahls Revue passieren zu lassen. Sie konnten ihre Vorstellungen von Breite Beteiligung auf Mini-Leinwände malen, die Methode Akteur*innen-Landkarte ausprobieren und uns ihre Bildungsbedarfe mittteilen. Neben diesen Aktionen wurden intensive Gespräche geführt, Kontaktdaten ausgetauscht und über mögliche Kooperationsmöglichkeiten im Bildungsbereich gesprochen. Teilnehmer*innen schilderten zudem ihre Herausforderungen mit der verständlichen Aufbereitung von komplexen Themen. Ein Ansatz kann die Verwendung von Einfacher Sprache sein – ebenfalls ein Thema, das im Zelt der Allianz für Beteiligung zu finden war.

 

Zelt 2: Quartier

Das wechselhafte Wetter hat sich wunderbar für einen Kinonachmittag angeboten: Im Quartierszelt wurde die Premiere des neuen Quartiersimpulse Films gefeiert, selbstverständlich gab es auch Popcorn. Mit dem Film wurden die Landkreise Karlsruhe und Esslingen bei der Projektumsetzung ihres Projekts filmisch begleitet. Auch der erste Quartiersimpulse Film, der bereits letztes Jahr veröffentlich wurde und Einblick in Projekte in Mehrstetten, Stuttgart und Schwäbisch Gmünd gibt, wurde gezeigt. Mit der Stadt Geislingen und der Stadt Rheinfelden waren auch zwei Projekte aus den Quartiersimpulsen vor Ort, die aus erster Hand von ihren Erfahrungen im Quartiersprojekt berichtet haben. Insgesamt gab es also viele spannende Einblicke in die Arbeit vor Ort und die Landesstrategie Quartier 2030 – Gemeinsam.gestalten.

 

Zelt 3: Kleinprojekte

Bei frischem Tee und guten Gesprächen verflog die Zeit wie im Nu: Initiativen, die im Programm Beteiligungstaler und/oder Gut Beraten! gefördert wurden, gaben Einblicke in ihre Arbeit vor Ort. Mit einem Kurzfilm konnten die Besucher*innen Einblicke in die Entwicklung des Programms und die Projektevielfalt nehmen. In den Gesprächen miteinander gab es viele praktische Tipps und Inspirationen für das eigene Engagement. Mit dabei waren: ErzählBar Nürtingen, Begegnungsraum Stuttgart, Bürgerverein Bermaringen, s‘Blochinger Wichtele und der Linzgau-Shuttle.

 

Zelt 4: Klima

Im Klimazelt herrschte den ganzen Tag über buntes Treiben: Auf einer Baden-Württemberg Karte wurde sichtbar, wo bereits Klimagespräche oder Klimaprojekte stattgefunden haben und wo sich neue Engagierte anschließen können. Es war deutlich zu spüren, dass der persönliche Austausch in der Corona-Zeit zu kurz gekommen war und daher die Gespräche umso intensiver waren. Aus dem Programm „Dialog zu Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“ mit dabei waren: Arbeitsgruppe Landwirtschaft, Naturschutz, Klima Calw, Waldangelloch Aktiv e.V., Nachhaltige Zukunft Waldstetten e.V., Gemeinsam für Morgen e.V., klimaPLAN_Besigheim, KlimaWerkstatt Dossenheim, regio Wasser Freiburg, Klimaentscheid Schorndorf und Klimagerechtigkeitsbündnis Esslingen.

Zelt 5: Nachbarschaft

Wie bunt die baden-württembergische Nachbarschaft ist, hat sich im Projektzelt der Nachbarschaftsgespräche gezeigt. Neben der Premiere der digitalen Projektdokumentation der letzten beiden Förderjahre konnten sich die Besucher*innen einen direkten Einblick von vier Projekten machen. Sie erfuhren zum Beispiel, wie trotz Pandemie erstmals wieder Bürgergespräche im oberschwäbischen Aitrach in Präsenz stattfinden konnten. Zudem wurde erläutert, wie die Nachbarschaft im Ettlinger Musikerviertel aktiviert wurde und mutige Ehrenamtliche in Pforzheim den Corona-Protesten mit einem Denkraum-Format die Stirn bieten wollen. „Endlich können wir uns einmal wieder live austauschen und netzwerken“ war ein häufig aufgeschnappter Satz, den wir selbst dick unterstreichen können.

 

Zelt 6: Studierendenprojekt

Wenn Stuttgart eine WG wäre, wäre die Innenstadt unser Wohnzimmer, oder? Mit diesem Motto hat sich das Studierendenprojekt #0711Wohnzimmer in das Netzwerktreffen der Allianz für Beteiligung eingeklinkt. Entstanden ist das Projekt in einem Praxisseminar des Studiengangs „Planung und Partizipation“ an der Universität Stuttgart. Die Projektinitiator*innen haben beliebte Orte und Plätze in der Stuttgarter Innenstadt mit einem mobilen Wohnzimmer bespielt und mit jungen Menschen darüber gesprochen, wie die Innenstadt ein Wohlfühlort für alle sein kann. Und genau darum ging es auch beim Allianz-Netzwerktreffen.

 

Klima-Bühne

Auf der Klima-Bühne standen Projekte des Programms „Dialog zu Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“ im Mittelpunkt. Die Gesprächsteilnehmer*innen sprachen miteinander über ihre Erfahrungen zu den Themen „Engagement“, „Strukturen“, sowie „politische Einbeziehung“. Einigkeit herrschte darin, dass Beteiligung und bürgerschaftliches Engagement vor Ort einen langen Atem braucht, um nachhaltig wirken zu können. Dabei sind auch kleinere Aktionen wichtig, um die Menschen bei der Stange zu halten. Eine klare Kommunikation und eine gute Zusammenfassung von Ergebnissen sind zudem entscheidend, um Verwaltung und Politik auf Ergebnisse aufmerksam zu machen. Klare Strukturen und eine vorausschauende Planung von Klima-Themen in den Kommunen wurde in der Runde vermisst – und gleichzeitig als Ansporn gesehen, sich weiter einzubringen. Denn insgesamt ist Engagement für das Klima vor Ort natürlich wichtig, aber ohne Widerhall in den politischen Strukturen, Vorgaben und Entscheidungen vor Ort und im Land bleibt es eben auch wenig nachhaltig. Hier klare Vorgaben zu machen, Strukturen zu schaffen und in die Förderung von zivilgesellschaftlichen Gruppen und ihren Ideen zu investieren – dies gaben die Gesprächsteilnehmer*innen dem Land und den Kommunen mit auf den Weg.

 

Quartiers-Bühne

Auf der Quartiers-Bühne haben Projektvertreter*innen gemeinsam mit dem Bürgermeister aus Mengen darüber berichtet, wie sie im Rahmen der Strategie Quartier 2030 – Gemeinsam.gestalten. Quartiersentwicklung vor Ort umgesetzt haben. Das Besondere dabei: Der Bürgermeister, die Verwaltung und die Zivilgesellschaft vor Ort arbeiten sehr eng und Hand in Hand zusammen. Dies  machte es auch möglich, die Programme des Förderbaukastens Baden-Württemberg gezielt zu nutzen. Für die verschiedenen Herausforderungen vor Ort gab es ein jeweils passendes Programm – und die Aktiven in Mengen konnten es gezielt einsetzen. Auf diese Weise ist eine nachhaltige und langfristig angelegte Quartiersentwicklung vor Ort möglich. Einige Erfahrungen dazu:

  • die Bürgerschaft vor Ort mitnehmen,
  • als Vereine und Gruppen vor Ort kooperieren,
  • mit der Kommune eng zusammenarbeiten – und so die Aufgaben auf mehreren Schultern verteilen.
  • Und: sich immer wieder zusammensetzen und gemeinsam besprechen: Wo stehen wir und wo wollen wir noch gemeinsam hin?

 

Herzlichen Dank an alle Teilnehmer*innen, Sie haben dazu beigetragen, unser Netzwerktreffen zu einem Ort des Austauschs und der guten Gespräche zu machen!


FINANZIERT AUS LANDESMITTELN, DIE DER LANDTAG BADEN-WÜRTTEMBERG BESCHLOSSEN HAT.

Die Veranstaltung wird durch das Staatsministerium, das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie das Ministerium für Verkehr unterstützt.