Angebote für soziale Teilhabe schaffen

9. Dezember 2022

Welche Angebote können in Quartieren (Lebensräumen) dazu beitragen, soziale Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern?

 

Der Denkraum Quartier ist ein offenes Veranstaltungsformat, das von der Vielfalt und der Ideen seiner Teilnehmer*innen zum Leben erweckt wird. Im Denkraum tauscht man sich zu Themen, Fragen oder Herausforderungen in laufenden Projekten aus und bringt diese gemeinsam weiter voran. Kooperative Zusammenarbeit, kollegiale Beratung auf Augenhöhe und miteinander Lernen stehen bei den Veranstaltungen im Fokus. Das Veranstaltungsformat ist ein begleitendes Angebot im Förderprogramm Quartiersimpulse. Über das Jahr verteilt finden bis zu vier Veranstaltungen statt

Im November hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, im Rahmen der Landesstrategie Quartier 2030, einen Förderaufruf veröffentlicht, der dazu aufruft: Angebote zur Sicherung von sozialer Teilhabe und gesellschaftlichem Zusammenhalt einzureichen. Ein weitgefasster Aufruf, der uns dazu gebracht hat zu überlegen: Ja, was genau braucht es denn in Lebensräumen, dass sich Personen in ihren Quartieren als Gesellschaft verstehen und sich gegenseitig unterstützen? Was braucht es, dass ein gesellschaftliches Leben im Quartier aufgebaut wird? Und vor allem: wie können an diesem gesellschaftlichen Leben ALLE teilhaben? Diese Fragen haben uns bei der Allianz für Beteiligung ins Denken gebracht und uns war es ein Anliegen, diese Fragen gemeinsam mit Lebensweltexpert*innen zu bearbeiten. Daher haben wir die Frage: „Welche Angebote können in Quartieren (Lebensräumen) dazu beitragen, soziale Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern?“ in den digitalen Denkraum im November eingebracht.

Gemeinsam mit 30 Teilnehmenden haben wir an der Fragstellung gearbeitet. In 3 konstruktiven Denkrunden waren die zentralen Ideen folgende:

  • Treffpunkte schaffen: Dorfcafé, Demenzgarten, Boulebahn
  • Bedarfe vor Ort abfragen, z.B. durch Akteurs- und Sozialraumanalysen als Anhaltspunkt, um daraus maßgerechte Projekte zu initiieren
  • Aufsuchende Aktionen, z.B. mit einem Lastenrad, Rikscha als „Schwätz-Rädle“, Speed-Dating für alle im Quartier, um sich kennenzulernen
  • Bürgerverein/ Bürgergenossenschaft gründen
  • Stadtteilkoordination/ Quartiersmanagement einstellen -> Hauptamtliche Koordination wichtig für Projektumsetzung, Kommune als Vernetzungsinstanz
  • Gesprächskreis: „Eine Frage der Haltung“: Was sind die Möglichkeiten und Grenzen von bürgerschaftlichem Engagement vor Ort
  • Öffentliche Räume bespielen und nutzen: Pop-Up Momente schaffen, z.B. mit Waffelstand, Storytelling: Geschichten aus dem Viertel, Stadtteilspaziergänge, Silent Disco auf dem Dorfplatz
  • Auf bereits vorhandenen Strukturen aufbauen: bereits aktive Gruppe suchen und vernetzen -> Gemeinsam statt Einzeln
  • Gemeinsame Aktionen: Fotoprojekt der Quartiersbewohner*innen, Podcast
  • Gemeinsame Feste und Kochaktionen
  • Inside out -> Kultureinrichtungen bringen ihre Angebote auf die Straße

Zu alle diesen Ideen merkten die Teilnehmenden auch an, was es bei der Umsetzung zu beachten gibt: z.B. dass man miteinander auf Augenhöhe kommuniziert, die Angebote sollten nicht zu exklusiv gehalten sein und wichtig ist auch, im miteinander und nicht füreinander zu planen. Generell war der Tenor: soziale Teilhabe muss schon bei der Planung beginnen.

Wenn Sie beim Lesen nun auf den Geschmack gekommen sind und sagen: genau so etwas brauchen wir bei uns vor Ort, das brauchen wir bei uns im Quartier! Dann dürfen Sie hier herzlich gerne abschauen. Und wenn Sie zur Umsetzung Unterstützung benötigen, dann reichen Sie gerne einen Projektantrag ein. Die Informationen dazu finden Sie hier: Angebote zur Sicherung von sozialer Teilhabe und gesellschaftlichem Zusammenhalt.

 

Das Förderprogramm „Quartiersimpulse“ der Allianz für Beteiligung und des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration ist Teil der Landesstrategie „Quartier 2030 – Gemeinsam. Gestalten.“ und wird finanziert aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat.