Zu Besuch bei der Finissage der studentischen Initiative zur IBA27

11. Oktober 2023

Kommt Partizipation eigentlich von Party?“ 

 

Dieser und weiteren Fragen zum Thema Partizipation stellten sich Studierende der Hochschule für Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg und der Universität Stuttgart in einem interdisziplinären, hochschulübergreifenden Fach- und Praxisprojekt unter der Leitung eines Dozententeams der School of Partcipation  im Sommersemester 2023. Über mehrere Wochen nahmen sich die jungen Menschen dem Thema Partizipation an und begaben sich in verschiedenen Exkursionen auf innovative Spurensuche. Die Exkursionen fanden im Rahmen des IBA27-Festivals statt. 

Verschiedene Stationen mit unterschiedlichen Formaten 

Zur Vorbereitung traf sich die gemischte Gruppe zu einem eintägigen Bootcamp. Dabei wurden Haltung und Einstellungen zur Partizipation geklärt und mit kreativen Methoden bearbeitet. Die bewusst gewählte Zusammensetzung der Studierenden unterschiedlicher Studiengänge erzeugte von Beginn an eine lebendige Lernsituation. 

In den folgenden Wochen erarbeiten die Studierenden in Projektgruppen verschiedene Formate der Partizipation an vier Standorten: Auf der Neckarinsel im Stuttgarter Stadtbezirk Bad Cannstatt begaben sich die Studierenden in einen niederschwelligen Austausch mit Passant*innen und ergründeten Bedarfe und Potenziale einer Stadt am Fluss. Bei sogenannten „Ge(h)sprächen“ in Nürtingen wurden Orte besucht, bei denen Partizipation eine wichtige Rolle spielt und aufgezeigt, wie bestehende Nürtinger Werkzeuge bei der Beteiligung in Zukunft helfen können. Auf dem Aischbach Areal  in Herrenberg wurde die Beteiligung mit Hilfe digitaler Methoden erprobt: Augmented Reality und die Yona App wurden auf dem IBA27 Projektgelände gemeinsam mit der Stadtverwaltung dahingehend einem Praxistest unterzogen, ob es mit ihnen möglich ist, einen Bürgerpark virtuell zu planen.  Zudem riefen die Studierenden einen Partizipations-Podcast ins Leben, der sich mit der Geschichte und der Gegenwart der Bürgerbeteiligung in der Gemeinde Salach beschäftigt.  

Abschluss in der IBA27-Festivalzentrale 

Zum Abschluss des Projekts stellten die Studierenden ihre Erfahrungen und Ergebnisse in einer Finissage in der IBA27-Festivalzentrale vor. Der Einladung zu dieser Veranstaltung folgten wir und konnten uns vor Ort selbst ein Bild von den Ergebnissen und Erfahrungen der Gruppe machen.  

Dabei machten die Vorträge und Präsentationen deutlich, dass Partizipation an jedem Ort auf eine andere Alltagskultur und andere Menschen trifft. Die Studierenden zeigten sich überzeugt davon, dass offene und niederschwellige Kommunikation die Grundlage für gelingende Beteiligungsprozesse darstellen. Durch die verschiedenen erprobten Methoden konnten Sie zudem wichtige praktische Erfahrung im Bereich Partizipation sammeln. Hier lautet das Fazit: Verschiedene Methoden können in bestimmten Kontexten funktionieren. Kreativität in der Methodenwahl kann dabei helfen, neue Potenziale freizusetzen und die Qualität der Prozesse zu steigern.  

Die Veranstaltung bildete einen gelungenen Abschluss eines spannenden Projekts: Das interdisziplinäre Projekt-Team konnte spannende Einblicke in ihre Erfahrung mit praktischen Formaten der Partizipation, fernab von Stuhlkreis und runden Tischen, teilen. Mit der Wahl der IBA27-Festivalzentrale als Ort, der diverse spannende Bauprojekte der Zukunft aufbereitet und für deren Umsetzung innovative Formate der Beteiligung schon bald Relevanz sein könnten, wurde dabei symbolisch die Brücke in die praktische Zukunft geschlagen. 

Alle Beteiligten werteten den Versuch der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Studierenden als Erfolg. Das Projekt wurde im Programm Beteiligungstaler gefördert.