Ein Besuch in Schwäbisch Gmünd

29. September 2020

Alles digital? Nein, in Schwäbisch Gmünd am Rande der Ostalb hat man sich im Herbst dazu entschlossen, dass es nun mal wieder an der Zeit ist sich auch real zu treffen und analog zu begegnen und auszutauschen. Gesagt getan: im Rahmen des Raumschaftsprojekt: „Ein Hospiz für 23 Kommunen – ein Bürgerprojekt“ das im Rahmen des Förderprogramms Quartiersimpulse gefördert wird, wurde im September der Startschuss gegeben für die sogenannte „Geh-Phase“. Mittelalterliche Hospize waren Herbergen an den großen Pilgerwegen. Für Pilger, die unterwegs krank geworden sind, waren sie manchmal auch die letzte Herberge. So versteht sich auch das Kloster-Hospiz der Franziskanerinnen in Schwäbisch Gmünd als gastfreundliche Herberge und knüpft an diese mittelalterliche Tradition an, gemeinsam mit den 23 Kommunen der Raumschaft.

Gemeinsam soll im Herbst nun auf unterschiedlichen Wegen gewandert werden, um sich dabei auch über alle Fragen rund um das Kloster-Hospiz zu informieren und auszutauschen. Bewegte Beteiligung also unter Einhaltung der Hygienevorschriften. An verschiedenen Stationen der Wanderungen werden Impulse gesetzt und Informationen gegeben. Mit auf dem Weg sind dabei Bürgermeister der Raumschaft, Mitarbeiter*innen der Verwaltung und auch Personen des Klosters. Sie werden zudem begleitet von erfahrenen ehrenamtlichen Hospizhelferinnen, die über ihre Erfahrungen in der Sterbebegleitung erzählen können.

 

Herbstliche Hospizwanderungen

Wir waren bei der Auftaktwanderung im September mit dabei. Bei strahlendem Sonnenschein wurden die Teilnehmenden von Herrn Bürgermeister Rembold aus Waldstetten an der Stuifenhalle begrüßt. Nach seinen einleitenden Worten und auch der Begrüßung von Frau Dr. Daiker, Projektkoordinatorin im Kloster-Hospiz machten sich die Teilnehmenden gemeinsam auf den Weg. Über Felder, Wiesen und Wälder wurde gemeinsam gewandert und dem Austausch über das Thema Sterben und Tod ein neuer Raum gegeben. Es war auch Raum dafür da, um darüber nachzudenken, ob und wie man sich in das zukünftige Kloster-Hospiz einbringen möchte. Es ging darum ein Gespür zu entwickeln für das was da entsteht und zudem ging es auch um die Form der Mitgestaltung. „Was kann ich einbringen und wie kann ich das tun?“ war eine der Frage. Auch die Frage nach dem „was bleibt?“ wurde aufgeworfen als die Gruppe den Skulpturenpfad entlang ging und die Kunst am Wegesrand zum Anlass für weitere Gespräche nahm.

 

Besichtigung der Baustelle

Von Waldstetten über Straßdorf verlief der Weg bis zum Kloster. Dort angekommen wurde die Gruppe von Herrn Oberbürgermeister Arnold in Empfang genommen. Er betonte die Wichtigkeit der Einrichtung eines Hospizes in Schwäbisch Gmünd und lud die rund 40 Teilnehmenden dazu ein sich ein erstes eigenes Bild zu verschaffen.

Bei der anschließenden Baustellenbesichtigung konnten die Teilnehmenden einen ersten Eindruck des Hospiz-Baus bekommen, der im Mai 2021 eröffnet werden soll. Das zukünftige Hospiz bietet Raum für 8 Gäste und deren Angehörige. Es wurde viel Wert darauf gelegt eigene Rückzugsorte zu gestalten, aber auch die Möglichkeit der Teilhabe durch eine große Wohnküche ist gegeben.

Nach der Besichtigung ging es für die Gruppe abschließend durch die Stadt zum Spitalhof, um bei einem kleinen Imbiss den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen und die Eindrücke resümieren zu können.