Allianz für Beteiligung

vermitteln – vernetzen – verstärken

Auf dem Weg in eine zukunftsorientierte Demokratie

Beteiligung als Schlüsselelement zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen

Silhouetten in der Gruppe

Deutschland befindet sich in weitreichenden Veränderungsprozessen. Die Folgen der Pandemie, die Klima- und Energiekrise, die Digitalisierung und die zunehmende soziale Ungleichheit stellen unsere Gesellschaft vor völlig neue Herausforderungen. Um diesen gerecht zu werden, braucht es entschlossene und zukunftsweisende Entscheidungen, die von möglichst vielen Menschen getragen werden. Eine breite Beteiligung von Menschen aus allen gesellschaftlichen Gruppen an politischen Entscheidungsprozessen ist deshalb wichtiger denn je.

Beteiligung ist ein Schlüsselelement zur Stärkung demokratischer Gesellschaften und von zentraler Bedeutung zur Realisierung demokratischer und gesellschaftlicher Innovationen. Doch was heißt das konkret? Welche Rolle können erprobte und neue Formen der Beteiligung von Einwohnerinnen und Einwohnern in Bund, Ländern und Kommunen bei den notwendigen Veränderungsprozessen spielen? Wie kann die Beteiligung an politischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen gestärkt werden?

Die Online-Veranstaltungsreihe »Auf dem Weg in eine zukunftsorientierte Demokratie« beschäftigt sich mit diesen Fragestellungen. Im Jahr 2023 werden wir dabei in sieben Online-Veranstaltungen gemeinsam mit den Teilnehmenden die Themenschwerpunkte »Demokratie braucht alle Menschen«, »Demokratie braucht Dialog« und »Demokratie braucht neue Formen der Zusammenarbeit« bearbeiten.

Gemeinsam wird diskutiert, wie eine krisenfeste und gleichzeitig innovative Demokratie gestaltet werden kann. Wir werden über Handlungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten in den verschiedenen Themenfeldern diskutieren und zugleich Beispiele aus der Praxis sowie konkrete Methoden besprechen und reflektieren.

Bei dieser Online-Veranstaltungsreihe handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Stiftung Mitarbeit und der Allianz für Beteiligung e. V. Sie wendet sich an Interessierte aus Bürgerschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft. Die Veranstaltungsreihe wird mit der Videokonferenzsoftware Alfaview umgesetzt. Für die Veranstaltungen fällt jeweils ein Teilnahmebeitrag von 40 Euro an. Es gibt ein begrenztes Angebot von Freiplätzen für zivilgesellschaftlich Engagierte, die sich für die Stärkung der Bürgerbeteiligung und Demokratie einsetzen.

Impulse für eine zukunftsorientierte Demokratie

Demokratie in der digitalisierten Gesellschaft. Potentiale und Gefährdungen.
Wie umfassend viele Lebensbereiche inzwischen von der Digitalisierung geprägt sind und welche Auswirkungen das auf demokratische Prozesse hat, ist nur schwer wahrnehmbar und den Menschen oft nicht bewusst. Diese Auswirkungen verdichten sich in der Digitalen Stadt mit ihrer datenbasierten Steuerung und ihren vielfältigen digitalen Anwendungen. Die kommunale Demokratie wird z. B. durch eine neue digitale Öffentlichkeit oder durch Bedrohungen der Datensouveränität unter Druck gesetzt. Betroffen sind so zentrale demokratische Rechte und Normen wie Gleichheit, Freiheit, Teilhabe, Transparenz und Privatheit. 

Für eine digitale Transformation der Städte, die demokratische Prinzipien und Rechte wahrt und weiterentwickelt, ist Transparenz ebenso erforderlich wie eine glaubwürdige Beteiligung und Mitgestaltung durch die Einwohnerinnen und Einwohner. 

Termin: 04.05., 17.30 bis 19.00 Uhr Impuls: Prof. Claudia Ritzi, Universität Trier
Weitere Informationen und Anmeldung

1. Demokratie braucht alle Menschen
Unsere Gesellschaft ist vielfältig. Sie besteht aus Menschen mit verschiedenen Zielen, Idealen, Wünschen, Lebenswelten – mit unterschiedlichen Zugängen zu Ressourcen und Bildung. Die vielfältige Gesellschaft ist die Basis unserer Demokratie. Nur wenn alle mit ihren Erfahrungen, Blickwinkeln und Kompetenzen einbezogen werden, kann das Zusammenleben in unserer Gesellschaft langfristig gelingen. Grund genug zu fragen, warum wir einen erheblichen Teil der Gesellschaft nicht für Beteiligung gewinnen können. In den Beiträgen zu diesem Schwerpunkt suchen wir nach Ursachen und möglichen Lösungen.

Alle im Boot?! Wege zur Einbeziehung schwer erreichbarer Zielgruppen
Wie erreichen wir Menschen, denen Beteiligung nicht »nahe liegt« und die unter Bedingungen leben, die diese erschweren? Wie schaffen wir es, Menschen zu erreichen und in Beteiligungsprozesse einzubeziehen, die wir über die gängigen Kommunikationskanäle und mit den »üblichen« Angeboten nicht gewinnen können?
In dieser Online-Veranstaltung wird zunächst darüber diskutiert, wo Hindernisse und Barrieren für die Teilnahme an Beteiligungsprozessen bestehen. Wir lenken den Blick auf die daraus ableitbaren Chancen und Ansatzpunkte zur Einbeziehung schwer erreichbarer Zielgruppen und diskutieren anhand von Praxisbeispielen, was wir daraus für die Realisierung unserer Beteiligungsprozesse lernen können.

Termin: 22.03., 17.00 bis 19.00 Uhr Impuls: Marion Stock, Stiftung Mitarbeit
Weitere Informationen und Anmeldung

Unterschiedliche Zielgruppen erreichen – gute Beispiele und Werkzeuge
In dieser Online-Veranstaltung werden Beispiele und erprobte Projekte vorgestellt, in denen es gelungen ist, im Allgemeinen schwer erreichbare Zielgruppen aktiv in Projekte einzubeziehen und zu Beteiligung zu befähigen. Auf dieser Basis wird modellhaft dargestellt, wie und warum es in manchen Projekten gelingt, Gruppen zu erreichen, die sonst oftmals fehlen. Außerdem werden bereits vorhandene und nutzbare Tools erläutert. In der Gruppe diskutieren wir darüber, was daraus für die Zukunft gelernt werden kann und welche weitere Unterstützung nötig ist.

Termin: 29.03., 17.00-19.00 Uhr | Impuls: Allianz für Beteiligung e.V.
Weitere Informationen und Anmeldung

2. Demokratie braucht neue Formen der Zusammenarbeit
Zur Bewältigung größerer gesellschaftlicher Herausforderungen und zur Gestaltung der Demokratie braucht es neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik, aber auch innerhalb der Zivilgesellschaft. Die vielfältigen vorhandenen Perspektiven müssen hörbar und zugänglich gemacht werden. Nur so können sie zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen genutzt und bei der Gestaltung des Miteinanders einbezogen werden. In diesem Themenschwerpunkt diskutieren wir über neue (und erprobte) Kommunikationswege und Dialogformate und fragen, wie diese konkret in Beteiligungsprozessen vor Ort umgesetzt werden können.

Der Denkraum: Herausforderungen gemeinsam bearbeiten – Lösungen gemeinsam finden
Methodenworkshop
Der Denkraum ist ein offenes Veranstaltungsformat, das von der Vielfalt und den Ideen der Teilnehmenden zum Leben erweckt wird. Es eröffnet neue Formen der Interaktion zwischen den Beteiligten. Sie tauschen sich dabei nach einem vorgegebenen Ablauf in drei Runden zu Themen, Fragen und Herausforderungen einzelner Projekte aus. Mit kreativen Denkmethoden bringen sie die Projekte gemeinsam voran und erarbeiten nächste Schritte. Kooperation, kollegiale Beratung auf Augenhöhe und miteinander Lernen stehen im Fokus.

Termin: 27.04.2023, 17.00-19.00 Uhr | Impuls: Allianz für Beteiligung e.V.
Weitere Informationen und Anmeldung

Die digitale Stadt demokratisch gestalten
Städte und Gemeinden wollen mit digitaler Technologie effizienter, nachhaltiger und fortschrittlicher werden. Dafür entwickeln sie Digitalstrategien und verknüpfen sie im besten Fall mit einer Nachhaltigkeits- oder Klimaschutzstrategie und einem Integrierten Stadtentwicklungskonzept. Es handelt sich um eine grundlegende Veränderung der Steuerung von Kommunen, die neue Formen der Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren erfordert. Diese digitale Transformation darf dabei nicht ohne die Bürgerinnen und Bürger geplant und umgesetzt werden, denn ihre Interessen sind unmittelbar berührt und ihre Impulse tragen zu einer gelingenden und bedürfnisgerechten Gestaltung bei.

In diesem Workshop wird ausgehend von einem kommunalen Praxisbeispiel mit den Teilnehmenden erörtert, wie die digitale Stadt möglichst demokratisch gestaltet werden kann und die verschiedenen Akteure dabei konstruktiv zusammenarbeiten können.

Termin: 10.05.2023, 17.00-19.00 Uhr | Impuls: Anja Deschler, Referentin für Bürgerbeteiligung Smart Green City, Konstanz
Weitere Informationen und Anmeldung

3. Demokratie braucht Dialog
Gesellschaftliche Diskurse sind oftmals geprägt von Kontroversen. Zuweilen bringen sie die Kommunikation ins Stocken – mitunter sind sie auch schwer aushaltbar. Dabei ist es für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gerade wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen und die Kommunikation auch – oder gerade – ֪ bei gegensätzlichen Perspektiven aufrechtzuerhalten. Nur wenn die Blickwinkel, Werte und Einstellungen des Gegenübers bekannt sind, sind gegenseitiges Verstehen und ein gemeinsamer weiterführender Diskurs überhaupt möglich. In diesem Themenschwerpunkt fragen wir, welche besonderen Herausforderungen sich daraus (analog und digital) ergeben und wie es gelingen kann, den gesellschaftlichen Dialog gewinnbringend und demokratisch zu gestalten.

demoSlam – ein Format für Verständigung
Methodenworkshop
Das Dialogformat demoSlam bringt Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammen und unterstützt sie dabei, einander zuzuhören und zu verstehen. In diesem Methodenworkshop wenden die Teilnehmenden demoSlam selbst an und erproben dabei auch Gesprächstechniken zur Konfliktbearbeitung. Im Rahmen von demoSlam erfahren Menschen, wie man sich austauschen und verstehen kann, auch wenn man die Perspektiven des Gegenübers nicht teilt oder nicht damit einverstanden ist. Zusätzlich trägt es dazu bei, die eigenen Positionen noch besser zu verstehen und zu lernen, wie man sie anderen Menschen mitteilen kann. Dadurch gelingt es, (wieder) miteinander ins Gespräch zu kommen und auch mitunter unvereinbar erscheinende Meinungen anzuhören und zu akzeptieren.

Termin: 02.03.2023, 17.00-19.00 Uhr | Impuls: MAGNET – Werkstatt für Verständigung gUG
Weitere Informationen und Anmeldung

Dorfgespräche. Ein Beitrag zur Demokratie-Entwicklung im ländlichen Raum
Das Dorfgespräch ist ein Ansatz, der die persönliche Begegnung ganz unterschiedlicher Menschen eines Ortes in den Mittelpunkt stellt. Zwischen den Menschen im Dorf wird ein werteorientierter und vor allem auch emotionaler Dialog angestoßen. Im Gegensatz zum Alltag, in dem die Menschen gerne in ihren gewohnten sozialen Zusammenhängen bleiben, kann in den Dorfgesprächen ein neues »Wir in Verschiedenheit« entstehen. Trotz ihres eher spielerischen Charakters haben Dorfgespräche das ernstzunehmende Ziel, das Bewusstsein für die gemeinsame Verantwortung für das Leben im Dorf zu stärken und die Voraussetzungen für gemeinsames – demokratisches – Handeln zu verbessern.

Termin: 20.04.2023, 17.00-19.00 Uhr | Impuls: Florian Wenzel, selbstständiger Berater und Prozessbegleiter im Bereich des Demokratielernens
Weitere Informationen und Anmeldung